Die Sportregion Osnabrück-Stadt und Land e.V. bewegt Menschen mit Demenz

interessante Informationen Beiträge zum Thema Sport und Demenz

Das Projekt soll informieren und sensibilisieren. In dieser Rubrik werden interessante Beiträge und Artikel verfasst, die das Projekt thematisch begleiten und zum Wissenstransfer dienen sollen.

Selbsthilfegruppen für Demenzerkrankte und ihre Angehörigen

Durch eine Demenz-Erkrankung verändert sich das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen grundlegend. Aber es gibt auch ein Leben nach der Diagnose: Positive Erfolgserlebnisse und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sind weiterhin möglich!  

Hierfür ist es wichtig… 

  • Wissen über die Erkrankung Demenz und den Umgang mit Betroffenen zu erwerben. 
  • die Würde der Betroffenen zu wahren sowie die Autonomie und Selbständigkeit möglichst lange zu gewährleisten. 
  • frühzeitig Unterstützungsmöglichkeiten nutzen, bevor die Belastungen für die Betroffenen und/oder die Angehörigen zu groß werden. 

(Quelle: https://www.deutsche-alzheimer.de/mit-demenz-leben, letzter Zugriff am 27.06.2021) 

Eine Möglichkeit der Unterstützung sind Selbsthilfegruppen. Diese werden sowohl für die Betroffenen, als auch für die (pflegenden) Angehörigen angeboten. 

Selbsthilfegruppe für Demenzerkrankte 

Mit der Diagnose Demenz werden Betroffene vor vielfältige Herausforderungen gestellt. In der Regel sind diese Personen noch leistungsstark und nehmen ihre Erkrankung bewusst wahr. Viele Betroffene verspüren das Bedürfnis sich mit den Veränderungen, Herausforderungen, Ängsten und Sorgen aktiv zu beschäftigen.  Selbsthilfegruppen können hier ein wichtiger Weg sein die eigene Erkrankung besser zu bewältigen und aktiv zu werden. Die Alzheimer-Gesellschaft hat hierzu eine interessante Broschüre erstellt, die bei der Gründung von (Selbsthilfe-)Gruppen unterstützt.

Natürlich gibt es auch schon zahlreiche bestehende Selbsthilfegruppen, die besucht werden können. Beim Selbsthilfe-Büro Niedersachsen kann gezielt nach Selbsthilfegruppen gesucht werden: 

https://www.selbsthilfe-buero.de/index.php?id=175&L=C%3A%5CUsers%5CTackmann%5CDocuments%5CBenutzerdefinierte%20Office-Vorlagen%27A%3D0 (letzter Zugriff am 28.06.2021) 

Der YouTube-Kanal „Kukuk-TV“ hat ein interessantes Video erstellt, das einen kleinen Einblick gibt in den Aufbau und die Weiterentwicklung von Selbsthilfegruppen: 

https://www.youtube.com/watch?v=bsL01hYG3m8 (letzter Zugriff am 28.06.2021) 

Selbsthilfegruppen für Angehörige 

(Quelle: Matter, C. u. Freter, H.-J. Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. Selbsthilfe Demenz. (2019): Leben mit Demenzerkrankten. Hilfen für schwierige Verhaltensweisen und Situationen im Alltag. Berlin. 11. Auflage) 

Etwa 2/3 der Demenzerkrankten werden von Angehörigen im häuslichem Umfeld versorgt. Dies ist eine herausfordernde Situation und stellt die Angehörigen stetig vor neue Aufgaben. Der Alltag ist häufig geprägt durch… 

  • seelische und körperliche Belastungen und einem damit erhöhten Risiko selbst zu erkranken. 
  • das Gefühl mit der Situation alleine zu sein. 
  • Verzicht auf Urlaub, Vernachlässigung von Interessen und Hobbys. 
  • sozialen Rückzug. 
  • die Aufgabe der eigenen Berufstätigkeit. 
  • wenig Anerkennung für die eigenen Leistungen. 

Hier nehmen Selbsthilfegruppen eine bedeutsame Rolle ein. Nicht nur um aufzuklären und Unterstützungsmöglichkeiten an die Hand zu geben, sondern auch um einen Austausch mit Gleich-Betroffenen zu ermöglichen: „Hier können sie versuchen, Probleme gemeinsam zu lösen, weil sie erkennen können, dass andere Menschen Ähnliches erleben oder merken, dass andere eventuell in einer noch schwierigeren Situation sind als sie selbst. Sie helfen sich gegenseitig durch den Austausch von Erfahrungen. Das Verständnis und die Solidarität mit Gleichbetroffenen helfen dann auch im Umgang mit den eigenen Gefühlen wie Scham und Schuld, Wut und Ärger. Darüber hinaus lassen sich Hilfe und Ratschläge von gleichermaßen Betroffenen häufig leichter annehmen als von professionellen Helfern.“ (Matter u. Freter 2019:52) Optimal ist es, wenn parallel zu Selbsthilfegruppen für Angehörige ein Betreuungsangebot für die Demenzerkrankten ermöglicht wird, so dass die Angehörigen entspannt Selbsthilfegruppen für sich persönlich nutzen können. 

1994 wurde die Selbsthilfegruppe in Osnabrück für Betroffene und Angehörige gegründet und hat sich seitdem stets weiterentwickelt. Auf der Homepage (https://www.alzheimer-os.de/entwicklung-ziele/, letzter Zugriff am 27.06.2021) werden folgende Ziele formuliert: 

„Die steigenden Alzheimer- und Demenzerkrankungen sind eine Herausforderung an die Gesellschaft. Daher ist eines unserer wichtigsten Ziele die Aufklärung und Information über Alzheimer und weitere Demenzformen mit ihren Konsequenzen, um damit verbundenen Ängsten und Unsicherheiten entgegenzuwirken. Mit unseren Informationsveranstaltungen, Beratungen, Vorträgen, Schulungen und Fortbildungen möchten wir das Verständnis und die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung für Alzheimer und andere Demenzerkrankungen.  
Neben der Aufklärung über dementielle Erkrankungen, möchten wir auch emotionale Unterstützung und Hilfen für die Entlastung der pflegenden Angehörigen und Betreuenden durch Demenzbegleiter bieten. Die ausgebildeten Demenzbegleiter arbeiten individuell und orientieren sich an den Bedürfnissen  der Betroffenen.  
Es ist unser Anliegen, dass es den Betroffenen ermöglicht wird, möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Dies ist wesentlich davon abhängig, dass Möglichkeiten der Krankheitsbewältigung verbessert und pflegende Angehörige in ihrem Selbsthilfepotential gestärkt werden, Unterstützung und örtliche Hilfe erfahren. Es ist unser Ziel, sowohl die Versorgungssituation der Betroffenen als auch die Situation der Angehörigen zu verbessern und zu fördern, um die Lebensqualität aller Beteiligten zu erhöhen.“ 

Das Angebot der Alzheimer Gesellschaft Osnabrück e. V. Selbsthilfe Demenz kann im Einzelnen hier nachgelesen werden: https://www.alzheimer-os.de/angebote/ (letzter Zugriff am 27.06.2021).  

Selbsthilfegruppen und Corona 

Auf Grund der Corona-Pandemie ist das Besuchen von Selbsthilfegruppen lange nicht in Präsenz möglich gewesen. Durch digitale Formate und Telefonangebote wurde versucht die Betreuung der Betroffenen und ihren Angehörigen möglichst aufrechtzuerhalten, was natürlich nicht den echten Kontakt und Austausch ersetzen kann. Nach der neuesten niedersächsischen Verordnung sind Treffen in Selbsthilfegruppen unter bestimmten Bedingungen wieder möglich (https://www.selbsthilfe-buero.de/index.php?id=720&L=0, letzter Zugriff am 28.06.2021). Wann Selbsthilfegruppen wieder in einem normalen Rahmen stattfinden können ist ungewiss.  

Information und Beratung

Inhaltliche Fragen oder solche zur Unterstützung bei der Planung und Umsetzung von eigenen Angeboten vor Ort können per E-Mail an die Projektleitung gestellt werden.

Verena Jahns

Projektleitung

Philipp Karow

Sportreferent

Tel. 0541 – 600 179 64
philipp.karow@ksb-osnabrueck.de

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